
„Freie Wahlen“ – das war eine der zentralen Forderungen der DDR-Bürgerinnen und -Bürger, die im Herbst 1989 gegen das SED-Regime auf die Straße gingen.
In der DDR hatte es zwar regelmäßig Abstimmungen gegeben, doch sie sollten dem SED-Regime lediglich einen demokratischen Anstrich geben. Eine „Wahl“ hatten die DDR-Bürgerinnen und -Bürger nicht. Sie konnten nicht zwischen personellen oder gar politischen Alternativen wählen.
Dies änderte sich erst im Frühjahr 1990. Am 18. März fanden die ersten freien Volkskammerwahlen statt. Wenige Wochen später – am 6. Mai 1990 – wählten die DDR-Bürgerinnen und -Bürger dann ihre kommunalen Vertretungen.
Andrea spricht über die Organisation und den Ablauf der Kommunalwahlen in Ost-Berlin mit Christa Müller, die 1990 Vorsitzende der Wahlkommission in Weißensee war. Im Gespräch geht es um demokratische Teilhabe, gesellschaftliches Engagement und die Herausforderungen, die damit verbunden waren.
Unser Gast:
Christa Müller war 1990 Vorsitzende der Wahlkommission in Weißensee.1990 bis 1996 war sie Bezirksstadträtin und von 1996 bis 1999 Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung in Weißensee. Von 2001 bis 2011 gehörte sie dem Berliner Abgeordnetenhaus an.
Aufruf der Wahlkommission Weißensee
Stimmzettel zur Kommunalwahl in Weißensee
Links:
Virtuelle Ausstellung des Bundesarchivs zu den Wahlen in der DDR
Beitrag von ALEX Berlin zu den Kommunalwahlen 1989 in Ost-Berlin
Musik: Alexander Köpke und Maximilian Schöne, 2020